Frage & Antwort
Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Impfung?
Wenn du aufgrund der Transplantation Medikamente erhältst, die auf deine körpereigene Abwehr einwirken, gelten verschiedene Empfehlungen für den Abstand zwischen Impfungen und Eingriff bzw. Therapiebeginn sowie für Impfungen während der Therapie.
Wann der beste Impfzeitpunkt ist, hängt auch davon ab, wie geschwächt deine Abwehrkräfte sind und wie hoch das Ansteckungsrisiko ist.
Impfungen planen, wenn du eine Stammzelltransplantation benötigst
Von Impfungen innerhalb von drei Monaten vor einer Stammzelltransplantation wird abgeraten – unabhängig davon, ob diese mit Tot- oder Lebendimpfstoffen durchgeführt wird. Das liegt u.a. daran, dass in einem solch kurzen Zeitraum vor der Transplantation keine Immunreaktion angeregt werden sollte.
Impfungen planen, wenn du eine Organtransplantation benötigst
Totimpfstoffe können bis zu zwei Wochen vor einer Organtransplantation angewendet werden; nach dem Eingriff sollte wenn möglich etwa drei bis sechs Monate gewartet werden. Dann ist in der Regel die Phase der stärksten Einschränkung deiner Abwehrkräfte vorbei. Die Suche nach dem besten Zeitpunkt bedeutet, einen Kompromiss zu finden: Einerseits ist es wünschenswert, möglichst bald zu impfen, damit der Impfschutz wiederhergestellt werden kann, andererseits ist die Impfung zu einem späteren Zeitpunkt sicherer und wirksamer.
Für die jährlich empfohlene Grippe-Impfung kann eine Ausnahme gemacht werden: Sie sollte idealerweise zu Beginn der Grippe-Saison im Herbst durchgeführt werden. Es ist also ungünstig, zu warten, bis dein Immunsystem sich wieder etwas erholt hat bzw. die medikamentöse Behandlung nicht mehr so stark unterdrückend wirkt. Die Grippe-Impfung kann vier Wochen nach der Transplantation durchgeführt werden.
Totimpfstoffe sind auch bei geschwächtem Immunsystem sicher und gefährden nach Meinung von Expert:innen den Erfolg einer Organtransplantation nicht. Ihre Wirkung ist allerdings aufgrund der Immunschwäche möglicherweise eingeschränkt.
Lebendimpfstoffe sollten höchstens bis zu vier Wochen vor einer Organtransplantation geimpft werden; wenn gegen Windpocken geimpft wird, sollten sogar mindestens sechs Wochen zwischen Impfung und Operation liegen. Nach einer Organtransplantation wird zwar von Impfungen mit Lebendimpstoffen abgeraten. In Einzelfällen und nach sorgfältiger Prüfung und Abwägung von Nutzen und Risiken können aber Ausnahmen gemacht werden.
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